Der aktuelle Nachrichtendienst zu dem präferierten Camp in Nahrendorf. Wir werden diesen Teil bis zum Termin regelmässig updaten.

Hier gibt es die aktuellesten Infos vom 22.3.01 14:30 zum Thema Castor, Camp + co.

Wer bereits vorher an die Grenze nach Frankreich fahren möchte, um sich bereits dort an Widerstandsaktionen zu beteiligen, sollte die Info aus Kehl (das ist an dem vorraussichtlichen Grenzübergang, über den der Castor vermutlich rollen wird) anschauen. Aber vorsicht: dies ist eine pdf-Datei mit 439kb, ihr braucht also den Acrobat Reader zum lesen.

Für alle, die zuhause bleiben: Am Montag, 26.3. um 18.00h findet am Dom/Hbf eine Fahrraddemo gegen den bevorstehenden oder dann gerade stattfindenden Atommülltransport (Castor) von La Hague nach Gorleben statt. Verschiedene Gruppen, die nicht ins Wendtland gefahren sind rufen dazu auf daran teilzunehmen.

Hier gibt es noch ein Rundschreiben von den kölner Graswurzlern.

Da bleibt ausserdem zu sagen:

Informiert euch bereits vorher über Verhaltensregeln auf Demos und Aktionen!
Fahrt in Gruppen und passt gut aufeinander auf!
Im Infoladen haben wir eine Reihe von Materialien zu Repression und wie man auf diese reagiert, wie zum Beispiel die neu überarbeitete Broschüre "Durch die Wüste"!

Kommt vorbei und haltet euch unter der Adresse der Kampagne "Castor nix da" auf dem laufenden! Hinfahren! Und natürlich: RotGrün (s.o.) vors Schienenbein!

weitere Links zum Thema:

www.bi-luechow-danennberg.de
www.nadir.org
www.onewordlweb.de/castor
www.x1000malquer.de
http://germany.indymedia.org Berichterstattung ab dem 25.3., ab dann permanente Realtime-Berichterstattung
http://www.randbild.de/ jede Menge Bildmaterial aus Gorleben und Umgebung und rund um die Castortransporte

weitere folgen!!!


--Wendländischer Castor - Info - Dienst hier: für das Camp Nahrendorf --------------------------- Stand: 06.03.2001------------------------

Die Grinsgesichter der Bundesregierung stellen sich unter dem Atomausstieg im Konsens den gesicherten und modernisierten Weiterbetrieb der Atomanlagen bis etwa ins Jahr 2025 vor. Zum ungestörten Betrieb der Reaktoren in der BRD gehören in den nächsten Jahren Atommülltransporte in die WAAs in La Hague und in Sellafield. Paralell dazu werden Zwischenendlager an den AKW-Standorten errichtet, um ab etwa 2005 die WAA-Transporte überflüssig zu machen. Zumindest von Seiten der französischen Regierung gibt es dafür aber eine Bedingung: Wenn nicht Glaskokillen aus La Hague nach Gorleben verbracht werden, darf kein neuer hochradioaktiver Müll aus BRD-AKWs die Normandie und den Atlantik verseuchen. In diesem Zusammenhang ist die Erteilung der Transporterlaubnis für die nächsten Glaskokillen (6 Behälter HAW 20 / 28) nach Gorleben für die 13. und 14. Kalenderwoche seitens des BfS zu sehen. Die Feinplanung geht von der Überquerung der französisch-deutschen Grenze am 27.3. um 0.00 Uhr aus. Der Castor soll danach auf der Schiene via Lüneburg zum Dannenberger Verladekran fahren, dort in der Nacht umgeladen und dann per LKW weiterbefördert werden.
Deshalb gibt es seitens der Anti-Atom-Bewegung folgenden Zeitplan für Aktionen gegen Castor und Co:

X - Minus - Phase

24. März ab 11 Uhr : Sterndemos zur Auftaktkundgebung in Lüneburg (hierzu wird auch eigenständig mobilisiert) Parkplätze: Berufsbildende Schulen/ Jonhanneum / B216 ab 12 Uhr: zentrale Auftaktkundgebung am Clamartplatz (wie 97) danach koordiniert weiter via 216 und Dahlenburg nach Nahrendorf
25. März Campen und Kämpfen; Stunkparade der bäuerlichen Notgemeinschaft, von Gorleben nach Streetz / Seerau, nähe Hitzacker, dort Ende ca. 15 Uhr Offensive Biotoperkundung der Schienencamps vom Camp und unterwegs auch nach Hitzacker oder zur Umgebungsbesichtigung
26. März Tag der Bahnübergänge - allgemeine Besichtigung und Querung der Bahn- Über- und Unterführungen; Besuch der Mahnwachen in Dumstorf, Lemgrabe, Seedorf, Neetzendorf, Oldendorf, Eichdorf sowie um 11.30 Uhr Demo am Bahnhof Bavendorf "Dampf ablassen". Allgemein buntes Treiben etcpp. entlang der gesamten Transportroute. (Uhrzeiten und Sammelpunkte sollten im Camp abgestimmt werden) TAG

X 27. März und 28. März Zwischen Lüneburg und Gorleben liegen über 50 km Schienentransportstrecke und knapp 20 km Strassenroute - davor liegt ein weites Feld. Anlaufpunkte sind neben dem Camp Nahrendorf und dem Marktplatz Dahlenburg die Infowiesen in Dahlenburg und Dannenberg, sowie die Camps in Govelin, Tollendorf (alle an der Bahn). An der Strasse werden Anlauf- und Versorgungspunkte bei Splietau, Gusborn, Grippel und Gorleben eingerichtet werden. Es können noch weitere Camps und Infopunkte dazukommen oder wegfallen! Wie organisieren sich Protest und Widerstand ? Die meisten Entscheidungen fallen jeweils "vor Ort", in den beteiligten Gruppen, auf Arbeitstreffen und in den Camp- und Delegiertenstrukturen. Im Camp Nahrendorf wird es ein Infotelefon und eine Vernetzung mit der sonstigen Widerstandsstruktur geben. Samstag Abend ist ein grosses Info-Plenum angedacht, auf dem wir mit euch unsere Vorstellungen von Campen und Kämpfen diskutieren werden. Auf dem Camp werden wir viele Absprachen in Deligiertentreffen regeln, offene und grosse Plena ??? (auf jeden Fall noch mal Montag Abend). Wir setzen in puncto Aktionen auf eure Selbstorganisierung, die wir mit Treffpunktangeboten etc fördern wollen. Das Campgelände liegt zwischen Nahrendorf und Eichdorf an der Kreisstrasse 25 zum Wald hin. Es umfaßt etwa 2 ha und dürfte damit für maximal 1000 Personen geeignet sein. Bis zum nächsten Bahnübergang sind es etwa 600 m, Dauerpräsenz des BGS ist also programmiert.
Im Ort selbst wird es wohl entgegen ersten Vermutungen keine Stationierung des BGS geben - das erleichtert uns, der dringenden Bitte der örtlichen UnterstützerInnen nachzukommen und Nahrendorf und Eichdorf selbst möglichst so zu behandeln, dass es nicht zu Sachbeschädigungen kommt. Das Verhältnis zur Bevölkerung soll ruhig diskursiv, vielleicht auch konfrontativ, aber nicht aggressiv sein.
Auf dem Camp wird für Samstag, den 24.3., seitens der PDS, eine Versammlung angemeldet. Ansonsten ist davon auszugehen, dass es grossen Druck vom Landkreis Lüneburg (wegen zu erwartender Verstösse gegen das Baurecht sind schon saftige Ordnungsgelder angedroht worden) und der BGS - Einsatzleitung (für Dahlenburg und Nahrendorf ist der BGS mit den Befugnissen der Landespolizei beauftragt) auf das Camp geben wird.
Auf dem Camp hoffen wir auf eine bunte Mischung aus Anti-Atom-Bewegten, Autonomen, BäuerInnen, Wagenplatzmenschen, Subkultur, einheimischen BürgerInnen und Initiativen, PDSlerInnen, AntiFas, sonstigen Auswärtigen, Stiftung Unruhe und überhaupt. Bunt, aber nicht beliebig; offen für jung und alt; aber keinen Raum der Reaktion.
Für alle Neuankommenden haben wir eine Rezeption nahe der Strasse und auf dem Camp ein Infozelt mit Stellwänden, Serviceteil und natürlich dem aktuellen "was geht ab?". Wir empfehlen die Anreise mit dem PKW oder per Bus nebst Mitnahme von Fahrrädern.

 

Das Konzept - der Castor kommt (nicht durch)

Genauer gesagt: das Konzept für den Raum Lüneburg-Gorleben, also die letzten 75 Kilometer des Atommülls. Einige Gruppen planen wieder Aktivitäten in ihren Regionen entlang der möglichen Transportrouten. (Bislang ist lediglich der Grenzübertritt in Kehl oder Lauterbourg bekannt, der weitere Streckenverlauf bis Lüneburg ist unklar). Wie schon 1997 soll der grosse, gemeinsame und zentrale Auftakt die Demo und Kundgebung am Sonnabend, dem 24.3., in Lüneburg sein. Das Konzept des Auftaktes sieht die Beteiligung von "Kind und Kegel" vor, also bunt und vielfältig, nichtsdestotrotz auch politisch entschlossen.
Die Abfahrt von Lüneburg in die Camps soll so stattfinden, dass ein gemeinsames Handeln für den Fall von BSE-stress an den Camps oder auf der Strasse möglich ist. Ab den Parkplätzen in der Nähe der Berufsbildenden Schulen (für Nahrendorf und weitere) soll die Abfahrt organisiert und vielleicht unterstützt von Lautsprecherwagen erfolgen.
50 plus 20 lautet die Kurzfassung des Widerstandskonzeptes. Dahinter verbirgt sich die Ausweitung der Proteste von den 20 km Transportstrasse (Dannenberg-Gorleben) auf die davor liegenden 50 km eingleisige nicht elektrifizierte Schienenstrecke bis Lüneburg. Das dafür notwendige Streckenkonzept beinhaltet (wieder) Camps und Infopunkte.
Die Camps sind für vielfältige Aktionsformen offen, nur im X-Tausend-Bereich bei Wendisch Evern gelten die Verhaltensregelen von X-1000. Ansonsten gilt ein hohes Mass an Selbstorganisation von Essen über die notwendige Infrastruktur wie Zelte und Aktionsutensilien. Neben den Schlafbürsten und Zahnsäcken müßt ihr auch eure Teller/Tassen und Bestecke und ausnahmsweise auch die Marmeladen selbst mitbringen.

Camps sind politische Orte und keine Räume für bewusstlosen Konsum und Alkoholexzesse. Wer pöbelnd nervt oder sich durch Sexismus oder Rassismus hervortut, wird zur Diskussion gestellt werden oder rausfliegen. Allerdings gedenken wir, Auseinandersetzungen möglichst inhaltlich zu führen und nicht durch Ausschlussmechanismen zu ersetzen!

Auf dem Camp gibt es eine oder zwei VoKüs, was noch keine "rundum Versorgung" garantieren muss. Da Campvollversammlungen mit mehreren Hundert Menschen erfahrungsgemäß nicht handlungsfähig sind, ist es auf jeden Fall ratsam, sich vorher oder auf dem Camp in Gruppen zusammenzufinden (wir versuchen, dafür einen Treffpunkt bereit zu stellen und ihr könnt euch überlegen, erfahrene ModeratorInnen zu stellen) und die Koordination über Delegierte laufen zu lassen. Auf dem Nahrendorf-Camp stehen daneben noch eine Sani-Station, Arbeitsplätze fürs web-Journal, Video- und Audiogruppen aus dem Indymedia-Spektrum und natürlich die beliebten Klos. Am Sonntag und Montag soll in kreativer Weise die Region entlang der Transportstrecke erkundet werden. Sonntags ist eine Treckerparade der bäuerlichen Notgemeinschaft anvisiert, sowie kleinere Erkundungen an den Schienen, die sich zum Teil der Stunkparade entgegen bewegen werden, um sich gemeinsam in Hitzacker zu treffen. Zum Kraft schöpfen wird es des Abends ein Konzert in Dannenberg geben sowie ein Konzert einer regionalen Schülerband im Camp Nahrendorf. Es ist ebenfalls nicht auszuschliessen, dass politische Diskussionen stattfinden (unter anderem planen wir noch eine Veranstaltung zu einem Naziaufmarsch am 7.4. in der Region) oder die eine und der andere des Nachts nicht schlafen können oder wollen. Am Montag wird die Umgebungserkundung mit der Teilnahme an Mahnwachen entlang der Strecke fortgesetzt. Weiteres siehe Absprachen auf dem Camp oder sonstwo. Am Montagabend beginnt das "Volkshochschulkonzept": Entlang der Strassen (vor allem im Kreis Lüchow-Dannenberg) werden Kurse angemeldet (auch spontan) und organisiert wie Vollwertbacken, meditatives Atmen oder revolutionäres Liedgut trällern. Diese Bildungsoffensive wird bis zum Tag X dauern. Ebenfalls Montagabend werden wir noch ein Plenum machen, um die Aktionen am Tag X zu besprechen. Für den Fall von Campräumungen oder Verboten tritt "Plan B" in Kraft. Wir wollen nicht mit den Cops um jeden Zentimeter Platz rangeln. Priorität hat die Transportblockade, nicht das Zelten! Entweder gibt es Verhandlungslösungen, oder es wird eine Doppelstrategie aus dezentraler Unterbringung in Scheunen und auf Höfen der Umgebung und der Besetzung des Marktplatzes in Dahlenburg geben. Für diesen Fall gewinnen die Infowiese Dahlenburg an Bedeutung, da die dezentralen Unterbringungsorte nur schwerlich mit Informationen aufwarten können. Es werden dann noch ein oder zwei mobile Info- und Versorgungspunkte an den wichtigsten Strassen (B 216) dazukommen, wenn wir das gebacken bekommen.

Infos inclusive der Live-Berichterstattung ab 23.3. unter http://germany.indymedia.org oder unter www.LIgAtomanlagen.de für den Raum Lüneburg (für spätere Anreise via Lüneburg beachten). Am Dienstag dem 27. März und Mittwoch dem 28. März ist voraussichtlich TAG X. Hier wird sich zeigen, wie gut ein dezentrales Blockadekonzept über 70 Kilometer funktioniert. Falls es nicht sehr gut klappt, kommt es zur Verladung der Castoren in Dannenberg. Die Umladedauer am Verladekran kann möglicherweise 6 Stunden oder noch etwas weniger betragen. Viele Menschen werden erst dann oder nach Aktionen an den Schienen ein weiteres Mal versuchen, den Transport zu blockieren. Der Bereich Verladekran / Splietau soll als öffentlicher Raum für alle Aktionsformen zur Verfügung stehen - neben dem vorprogrammierten Ärger mit den Cops ist auf die Verantwortbarkeit des Handelns mit dem Wirken der anderen Protestierenden (BI, X-1000 ab 28.3.) zu achten. Das gleiche gilt für die letzten Kilometer vor dem Zwischenlager in Gorleben: auch hier werden viele Menschen versuchen, sich zu sammeln. Versammlungsort für das Camp Nahrendorf wird wahrscheinlich der Raum Gusborn sein - näheres dann im Camp auf dem täglichen Delitreffen.

Als Zugeständnis an den Widerstand hat die polizeiliche Einsatzleitung den Donnerstag, den 29. März, als Ausweichtransporttag eingeplant.

Achtung: Bisher stehen die Planungen personell und materiell auf zu schwachen Füssen ! Also überlegt, wie ihr euch einbringen könnt, teilt vorher mit, welche Aufgaben ihr zu übernehmen bereit seid. (Schutz, MelderInnen, Platzwarte, Infotische, Megaphone, Schaufeln usw.) Bringt Geld mit und Materialien.

Auf den Camps werden wir wohl von allen TeilnehmerInnen einen "Campbeitrag" (ca. 5,- pro Person und Tag) einsammeln müssen, da allein die Gebühren und die Infrastruktur des Camps etwa 8.000 DM kosten werden.

Polizei und BGS sind stationiert in: (alle Angaben sind derzeit noch mit Vorsicht zu geniessen) Lüneburg Schlieffen Kaserne inc. Gefangenensammelstelle und evtl. Hubschrauberstaffel; Wesendorf bei Gifhorn; Dahlenburg Bahnhof; Bad Bodenteich (Kreis Uelzen); Uelzen Zuckerfabrik (600 Container); in Lüchow-Dannenberg in Neu-Tramm, im Endlager Gorleben, in der Polizeikaserne Lüchow nebst GeSa, in der sog. U-Fest Woltersdorf. Alles in allem werden etwa 17.500 Uniformierte in der Region herumnerven. Schon seit Anfang Februar ist die Anwesenheit vor allem von BGS entlang der Bahnstrecken deutlich höher als 97. Trotzdem gilt die Devise: Nichts ist unmöglich !

Der Serviceteil: Informationen erhaltet ihr unter folgenden Internetadressen: www.bi-luechow-danennberg.de
www.nadir.org
www.onewordlweb.de/castor
www.x1000malquer.de

http://germany.indymedia.org
(Berichterstattung ab dem 25.3.01)
Radio ZuSa (Lüneburger Lokalsender mit Sondersendungen zum Castor): UKW 95,5 und 88,0

Wendländisches Infotelefon: 05841 - 709 282
Infotelefon des Nahrendorf - Camps ab 23.3. 0174 - 2347276 (Ohne Gewähr)
Infos und Materialien gibt es dezentral oder auch über das Büro der BI Lüchow-Dannenberg, Drawehner Str. 3, 29439 Lüchow, Tel. 05841-4684 Fax 05841-3197 sowie per e-mail: BI-Luechow@t-online.de

Sinnvolle Landkarten sind die Topografischen Karten 1:50.000 des Landes Niedersachsen (L 2930 Dahlenburg, L 2932 Dannenberg) Für die Feinarbeit empfehlen sich die topographischen Karten 1:25000 des Nieders. Landesamtes 2830 Dahlenburg, 2831 Göhrde , 2832 Dannenberg Nord, 2833 Dömitz, 2933 Gusborn) Ohne brauchbare Landkarten zumindest zur groben Orientierung seid ihr verloren ! Die Nummer des Ermittlungsausschusses Gorleben lautet: 05849 - 971030.

Der EA ist postalisch über das Büro der BI zu erreichen. Die Faxnummer des EA lautet 05849 - 971031