Gegen rassistische Hetze
und Zwangsmaßnahmen gegen Flüchtlinge!
Für freie Wohnungswahl !
Im Vorgehen der
Stadt Köln gegen Flüchtlinge andert sich täglich etwas. Alle Massnahmen
haben eine Gemeinsamkeit: Sie sind rassistisch!!! Deshalb im folgenden
der Bündnisaufruf zur Demo am 11.9.01
Köln ist eine weltoffene
Stadt. Ausländer gehören hier zum Alltag und werden freundlich behandelt.
So oder ähnlich lauten die offiziellen Verlautbarungen von Stadt,
Medien und Fremdenverkehrsamt in Köln.
Die Realität jedoch sieht anders aus. So hat sich im letzen halben
Jahr die Stimmungsmache gegen Flüchtlinge die nach Köln kommen drastisch
verschärft. Express und Stadtanzeiger schreiben fast täglich Artikel
gegen "illegale ausländische Arbeiter, klauende Roma-Kinder oder kriminelle
Schlepperbanden".
Gleichzeitig plant
die Stadtverwaltung eine drastische Verschlechterung der Lebensbedingungen
für Flüchtlinge. So wollte die Stadtverwaltung bestehende Flüchtlingsheime
schließen und die dort lebenden Flüchtlinge in ein Sammellager stecken.
Dort sollen die Flüchtlinge sich nicht mehr selbst ernähren können,
sie sollen nur noch mit fertiggekochter Massenspeisung oder Lebensmittelpakten
versorgt werden.
Geplant war dieses
Sammellager in einer Kaserne in Köln-Porz zu errichten. Hinter Stacheldraht
und Videoüberwachungskameras sollte ein Flüchtlingsghetto entstehen.
Dies stieß prompt auf den Protest von Anwohner/innen aus Porz und
den dortigen Parteienvertretern von CDU, FDP und SPD. Diese protestierten
gegen die Flüchtlingsunterkunft allerdings nicht etwa wegen der menschenunwürdigen
Unterbringung der Flüchtlinge, sondern weil sie die Flüchtlinge nicht
vor ihrer Tür haben wollten. Mittlerweile sind die Pläne für die Kaserne
in Köln-Porz zurückgezogen worden und auch die Sammelunterbringung,
sprich Kasernierung scheint vorerst vom Tisch.
Zwar soll prinzipiell auch die Sammelunterbringung weiter voran getrieben
werden, doch einigten sich CDU, FDP und Stadtverwaltung nun vorläufig
auf ein nicht minder ekelhaftes Konzept. Um den Flüchtlingen das Leben
so schwer wie möglich zu machen soll das neu beschlossene sogenannte
"Beratungskonzept" schnell umgesetzt werden. Alle Flüchtlinge sollen
neu erfasst werden. Die, die keinen Personalausweis haben per polizeilicher
Maßnahme zur Registrierung ihres Fingerabdrucks gezwungen werden und
die Verpflegung wird zum 1.9. auf Lebensmittelpakete umgestellt. Das
Beratungskonzept hat das Ziel möglichst viele derer, die eine Duldung
in Köln beantragen in das Asylverfahren zu drängen. Denn dann müssen
sie nicht mehr von der Stadt Köln versorgt werden und können nach
Gutdünken im Bundesgebiet verteilt werden. Das Registrierungsprogramm
und die Lebensmittelpaketversorgung haben nur ein Ziel: Den Flüchtlingen
das Leben so schwer wie möglich zu machen. Garniert wird das ganze
mit der Ankündigung regelmäßige Razzien in Flüchtlingsunterkünften
durchzuführen. Dies stellt nicht nur eine reale Verschlechterung der
Lebensbedingungen dar, sondern stempelt obendrein alle Flüchtlinge
als Kriminelle ab.
Während die Stadt
die Lebensbedingungen für die Flüchtlinge immer weiter verschlechtert,
wird gleichzeitig eine rassistische Stimmung gegen die Flüchtlinge
im "so weltoffenen Köln" geschürt. Die Auswirkungen solchen Kampagnen
haben wir vor ein paar Jahren in Rostock oder Hoyerswerda sehen können.
Deswegen rufen wir zusammen mit anderen antirassistischen- und Flüchtlingsgruppen
dazu auf, am 11.9., dem Tag an dem die erste Ratssitzung nach der
Sommerpause stattfinden wird, zu demonstrieren:
Treffpunkt 17.00 Uhr Rathaus
Gegen rassistische
Hetze und Zwangsmaßnahmen gegen Flüchtlinge! Für freie Wohnungswahl
!
Infoladen Köln,
Antifa K, kölner netzwerk kein mensch ist illegal, radikale linke,
Rom e.V., SSK Ehrenfeld, Öffentlichkeit gegen Gewalt